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Hilfe! Ich spüre meinen Unterzucker nicht!

Hypo Warhnehmungsstörung oder auf gut deutsch: Du merkst halt Deinen Unterzucker nicht wirklich!

Auch schon passiert? Du wachst morgens auf, misst Dein Blutzucker und schaust brav auf Dein Messgerät … „ach du grüne … piiiiiiiiieeeeep“ ich habe ein 45er Zucker? Geht noch ne Stufe besser. Wenn Du ein CGM oder FGM hast – mal ehrlich, nennt die Dinger doch einfach alle CGM – wurde Dein Zucker brav kontinuierlich über den Sensor gemessen. Wenn Du nun die Kurve anschaust und die mehr im Keller schlafen musste, als Dir eigentlich Recht gewesen wäre, warum bist Du dann nicht aufgewacht?

Dummerweise kann es jetzt dazu kommen, dass wir durch die Hypo die Gegenregulation von der Leber abbekommen und der Zucker demnächst nach oben knallt. Klar, der morgendliche „wir-jagen-heute-zum-Frühstück-ein-Mammut-Effekt“ (Dawn-Phänomen), kommt noch hinzu, wenn der noch nicht durch eine gut eingestellte Basalrate gebändigt wurde.

Warum ist ein Unterzucker schlecht für uns?

Unser Hirn, der Chef im Club, braucht Futter in Form von Glucose. Was glaubst Du ist los, wenn das Gehirn nicht mit Nachschub versorgt wird? Na es macht erst einmal den Laden dicht. Macht das Licht aus, legt uns flach, damit wir nicht noch weitere Dummheiten machen und die Leber noch die Chance bekommt diese Missstände wieder auszugleichen. Dieser ganze Prozess bis zur Bewusstlosigkeit kann bei jedem anders verlaufen.

Ähhhhh Klugscheisser … ja, muss jetzt aber zum Verständnis mal sein
Das Gehirn eines Erwachsenen verbraucht rund 140g Glucose am Tag, was aufgerundet 1/2 BE pro Stunde entspricht. Eine 1/2 BE erhöht bei mir den Blutzucker um ca. 20-30 mg/dl.

Fakt ist, dass ab 40mg/dl das Gehirn unterversorgt ist! Diese Form der Bewusstlosigkeit schädigt auch unser Gehirn.

Du musst die Zeichen einer Hypo auch kennen, um diese rechtzeitig zu bemerken

  • schwitzen
  • Herzklopfen bis Herzrasen
  • kalter Schweiß
  • aggressiv
  • duselig wie auf Wolken, leicht schwindelig
  • leicht apathisch, reagierst verlangsamt
  • unkonzentriert
  • die einfachsten Worte wollen Dir gerade nicht einfallen
  • hast ein Piepsen auf einmal in den Ohren
  • wenn jemand mit Dir redet, eine Frage stellst und Du nur „mmhh“, „jajaj“, „ok“ sagst, obwohl ne Antwort kommen sollte 🙂
  • ….

Kurz gesagt: Alles was von Deinem normalen Verhalten oder Gefühl abweicht, solltest Du hinterfragen, indem Du einfach Deine Zucker misst!

Übung bei der nächsten gemessenen Hypo

1. Korrigiere erst einmal Deine Hypo!
2. Jetzt setze Dich hin und horche mal auf Deinen Körper. Ja, komme auch mal zu Ruhe und fange an in Dich hineinzuhorchen
3. Wie fühlt sich Dein Herzschlag an? Normal oder doch schneller als normal?
4. Wie ist Deine Atmung? Leicht und flach oder atmest Du normal ein und aus?
5. Wie fühlen sich die Lippen an? Wie Deine Zunge? Merkst Du ein Gribbeln oder pelziges Gefühl?
6. usw.

Bei einer Sensibilisierung für solche Zeichen, fährt man in der Klinik mit Deinem Blutzuckerspiegel Achterbahn. Erst wird der Zucker nach oben getrieben, gehalten und danach geht´s mit nem Insulinlooping abwärts. Alles unter strengster Beobachtung. Frag auf jeden Fall Deinen Diabetologen nach solch einer Sensibilisierung.

Hier kannst Du Dir einen Fragebogen zur Hypowahrnehmung herunterladen, bei dem Du vorfühlen kannst, ob Du ein Senisbilisierungsproblem haben könntest oder nicht. Nochmal: Sprech auf jeden Fall mit Deinem DiaDoc! Diesen Test habe ich bei der FIDAM GmbH Forschungsinstitut Diabetes-Akademie in Bad Mergentheim gefunden.

Bei mir ist es das Herzklopfen, was mich in der Nacht sogar aufwachen lässt …. außer ich bin so erschöpft und habe nur ein paar Stunden Schlaf (ja, auch nicht gesund). In dem Fall penne ich auch durch und wach nicht auf… ohnmächtig oder nicht … keine Ahnung. So etwas siehst Du nicht, sondern hast lediglich Deinen Kurvenverlauf am Morgen, wenn Du einen Sensor hast. Falls Du keinen Sensor hast … mmh bekommst Du bestimmt einen zum Testen, ob die Werte in der Nacht ok sind. Mach natürlich auch einen Basalratentest.

Mache eine Reise durch Deinen Körper. Du sollst jetzt nicht zum Guru werden und Dich meditierend auf ein Nagelbett legen.
Check einfach alles von Kopf bis Fuß und überlege, ob diese Gefühle mit dem Alltagsgefühl übereinstimmen. Trainiere Dir an, diese Gefühlt öfters bewusst wahrzunehmen. Nur wenn Du beginnst Deine Wahrnehmung im wachen Zustand zu trainieren und auch bei seltsamen Gefühlen sofort den Zucker misst, bin ich fest davon überzeugt, dass Dein Gehirn es rafft, was Du willst und Dich auch im Schlaf „wach rüttelt“.

Nur durch regelmäßiges Trainig wird Dein Hirn nach einiger Zeit Bescheid wissen, wie der Hase zu laufen hat und will Dich auch stolz machen: “ … der Chef hat sich ne neue Gewohnheit angeeignet! … kann er haben! …. Guten Moooooorgen, es ist 2:30 Uhr, Sie wollten geweckt werden!

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