Klugscheisser oder ein …

Glossar über Diabetes von A – Z

Hier entsteht nach und nach ein Glossar rund um das Thema Diabetes.

A

Antikörper (diabetische)

Die Antikörper sind offiziell die Ars%&$§ des Jahres. Schliesslich haben diese die Meuterei in unserer Bauchspeicheldrüse angefangen. Bei Typ 1 Diabetes greift das eigene Immunsystem die Inselzellen unserer Bauchspeicheldrüse an. Damit der Angriff auch ordentlich durchgeführt wird, werden speziell trainierte Spezialeinheiten in Form von Antikörpern ausgeschüttet, die nichts besseres zu tun haben, als unsere insulinproduzierenden Zellen den Tag zu versauen, bis diese vollends aufgeben und „wegsterben“.

Azeton/Aceton
Hast du bestimmt schon einmal gehört, wenn es um einen sehr hohen Zuckerwert geht. Das Insulin ist mitunter dafür zuständig, dass deine Zellen was zum Futtern (Zucker in Form von Glucose) bekommen und die sind ganz schön verfressen. Durch fehlendes Insulin kommt somit auch kein Futter zu den Zellen. Die werden irgendwann ziemlich unruhig, weil das Insulin mit Abwesenheit glänzt seinen Job nicht erledigt. So dumm sind glücklicherweise die Zellen nicht und haben einen Plan B und zwar die angelegten Fettreserven. So macht sich der Körper also ran, die Fettreserven aufzubrauchen. Stell dir ganz einfach vor, dass das Fett nicht einfach so nackig rumliegt, sondern noch ausgepackt werden muss. Das „Papier“ muss aber irgendwo hin. Den Zellen ist es erst einmal schnuppe und somit fliegt das Papier als Abfallprodukt einfach rum, wie beim McDonalds ohne einen Mülleimer. Zu diesem Abfallprodukt (Ketonkörper) gehört mitunter das berühmte Azeton. Irgendwann sieht es in deinem Körper aus wie sau und die Zellen sind echt sauer und hoffen dass das einer mal wegräumt. Wer das Azeton wegräumt? Mitunter ist dafür deine Niere und Lunge zuständig. Daher kann man den „Müll“ (Ketonkörper) in Form von einem überreifen Apfel oder Nagellack im Atem riechen.
Die Zellen bekommst du aber nur beruhigt, wenn das Insulin mal wieder seinen Job macht.

B

Basalrate/Basalinsulin
Unter Basalrate oder auch Basalinsulin genannt, versteht man die Menge an Insulin, die unser Köper benötigt ohne Nahrungsaufnahme klarzukommen. Die Leber gibt als eines der wichtigsten Speicherorgane im Körper immer Glucose ab. Ob du nun willst oder nicht, ob du schläfst oder wach bist. Warum sie das macht? Ohne Energie in Form von Glucose machen über kurz oder lang alle Organe den Laden zu. Um diesen freigegeben Zucker im Zaum zu halten, brauch wir das Insulin als Grundrauschen. Es sorgt dafür, dass sowohl Nicht-Diabetiker wie auch wir Zuckerjunkies nicht in den Überzucker kommen.

Diabetiker mit Pumpe haben hier den Vorteil, dass sie ihre Pumpe nahezu exakt auf ein normalen Basalwert bekommen, der dem Nicht-Diabetiker ähnelt. Hierbei wird definiert, wieviel Insulin pro Stunde benötigt wird und das gibt die Pumpe vollautomatisch in ganz kleinen Einheiten.
Beispiel:
Wenn du z.B. 1 I.E pro Stunde für den Zeitraum 13:00-14:00 eingestellt hast, werden alle 3 Minuten ein Teil (0,05 I.E) davon abgegeben bis nach einer Stunde die 1 I.E. erreicht wurde.

Eine richtig gut eingestellte Basalrate soll maximal 50% vom Tagesbedarf an Insulin liefern. Tagesbedarf bedeutet hier, dass du dein zum Essen gespritztes Insulin mit deinem eingestellten Basalinsulin zusammenrechnest und einfach durch 2 teilst.

Basalratentest
Mit dem Basalratentest sollst du entweder selbständig (kein Hexenwerk) ab und an deine Basalrate/Basalinsulin mit deinem Diabetologen/Arzt auf den Prüfstand schicken. Der Basalratentest wird mittels einer ausgelassenen Haupt-Mahlzeiten zu bestimmten Uhrzeiten. Innerhalb dieser Zeit dürfen auch keine Zwischenmahlzeiten gegessen werden. Steigt der Zucker zu bestimmten Zeiten, so müssen das Basalinsulin 1-2 Stunden vorher angepasst werden. Es wird maximal eine Mahlzeit pro Test ausgelassen, dabei ist darauf zu achten, dass du den Test am Abend nicht gleich mit dem Auslassversuch mit dem Frühstück kombinierst 😉
Wichtig: Erst wenn die Basalrate stimmt, dürfen die anderen Faktoren wie BE-Faktor oder Korrektur-Faktor (KF) verändert werden.

C

Cortisol/Kortisol
Ist ein Hormon und eine echt fiese Socke. Auf der einen Seite brauchen wir es und auf der anderen Seite, kann es uns auch den Tag vermiesen. Cortisol wird immer (24h) vom Körper produziert. Das Cortisol sorgt dafür, das unser fleissig ausgerechnetes Insulin seine Wirkung nicht voll ausschöpfen kann. Es steht dem Insulin somit auf den Füßen. Das Cortisol sorgt gleichzeitig auch dafür, dass die Leber den gespeicherten Zucker ausschüttet. Steigt der Cortisolspiegel ungewöhnlich an, z.Bsp. durch Medikamente oder Stress, so kommt es zu einer verminderten Wirkung vom Insulin. Da die Leber weiterhin den Zucker ausschüttet steigt der Blutzuckerspiegel. Somit fragt bei Medikamenten nach, ob sich verwandte Stoffe vom Hormon Cortisol sich darin befinden.

CSII
Eine Form der Insulinpumpentherapie.  (C) Kontinuierliche Subkutane InsulinInfusion mittels Katheter und Pumpensystem

D

Dawn-Phänomen (s.a. Somogyi-Effekt)
„Dawn“ ist englisch und bedeutet Morgendämmerung und unter diesem Phänomen versteht man den Blutzuckeranstieg in den frühen Morgenstunden zwischen 3 und 6 Uhr. Um 2 Uhr hast du in der Regel den niedrigsten Insulin-Bedarf. Einer der Ursachen vom Blutzuckeranstieg ist, dass der Körper vermehrt die Hormone Cortisol und Glukagon ausschüttet. Diese bewirken, dass die Leber den Auftrag bekommt den gespeicherten Zucker (Leberglykagon) freizugeben und die Zellen schlechter auf Insulin ansprechen.
Um das Dawn-Phänomen in den Griff zu bekommen, muss du dich mit dem Thema „Basalratentest/Essauslassversuch“ beschäftigen. Pumpenträger profitieren davon, da diese das Basalinsulin für jede Stunde gut einstellen können und somit diesem Phänomen gut entgegenwirken können.

E

Eiweiß / Protein (s. a. Fett)
Auch Eiweiße – auch Proteine genannt – werden im Körper in Glucose verstoffwechselt (s. a. Gluconeogenese). Eiweiß hat eine niedrigere Energiedichte (1 Gramm = 4 kcal) und sind vor allem sehr wichtig für unsere Muskeln aber auch z.B. für´s Hirn und Herz.
Durch die Verstoffwechselung in Glucose (Gluconeogense) kann bei uns Zuckerjunkies der Blutzucker ansteigen. Dies wird nicht sofort passieren, wie es bei einfachen Kohlenhydraten der Fall ist, sondern es kann bis zu 7 Stunden (ne nach Eiweißmenge) dauern, bis alles vom Körper verarbeitet wurde. Werden Kohlenhydrate zusammen mit Eiweiß gegessen, so werden auch die Kohlenhydrate zu einem gewissen Teil verzögert. Wenn Du also eine Grillparty schmeißt und nur Fleisch, Sojawürstchen, Tofu, Wurstsalat etc. isst und keine Kohlenhydrate, so achte doch mal auf Deinen Blutzucker, was der nach 3-4 Stunden mit Dir anstellt. Bei mir ist da richtig Party im Haus, wenn ich die Fett-Protein-Einheiten (FPE) nicht berücksichtige. Wenn Du auf so eine Party also keinen Bock hast, so spritze beim nächsten Mal einfach gemäß der FPE Formel etwas Insulin zum Würstchen.

F

Fett (s. a. Eiweiß)
Fette sind nicht immer böse. Die richtigen Fette sind sogar gesund und auch für jedermann wichtig. Fette sind aufgrund ihrer hohen Energiedichte einer der wichtigsten Energiespeicher für den menschlichen Körper. Wenn Du also Deine überschüssige Energie nicht loswirst bedeutet dies, dass Du im Volumen zunehmen wirst. Wo soll es denn sonst hin, wenn es nicht „verbraucht“ wird? Was wir Zuckerjunkies bei Fetten immer beachten bzw. wissen müssen ist, dass:

  • die Aufnahme von Kohlenhydrate in Kombination mit Fett verlangsamt wird
  • Fette in Glucose verstoffwechselt werden (s. a. Gluconeogenese) und somit unseren Blutzucker ebenfalls ansteigen lassen
  • der Prozess kann bis zu 7 Stunden (je nach Fettmenge) dauern und somit verzögert sich auch der Blutzuckeranstieg (s. a. Fett-Protein-Einheiten FPE berechnen)
  • 1 Gramm Fett hat 9 kcal

FPE – Fett-Protein-Einheit
Falls du jetzt FPE nicht kennst, ok, sonst wärst ja jetzt nicht hier im Klugscheisserbereich, kommt hier ne Kurzfassung: FPE = Fett-Protein-Einheiten
Nimm einmal andere Kohlenhydrate, die schneller ins Blut gehen, z.B. Weißbrot und werfe es ans Fenster. Welch Überraschung, es fällt gleich auf den Boden. Das wären jetzt unsere „schnellen Kohlenhydrate“. Kleister das Brot jetzt mit Butter oder Schmalz voll. Was du halt gerade „klebriges“ im Kühlschrank hast. Werfe es jetzt an die Fensterscheibe und betrachte die Geschwindigkeit mit der es langsam nach unten rutscht. Jepp. Das macht Fett mit deinen Kohlenhydrate, die normalerweise schneller ins Blut gelangen sollten, wenn du eben kein Fett gleichzeitig aufnimmst. Fett kann hier alles mögliche sein und sich auch in allem verstecken wie z.B. Soßen, Dressing, Frittiertes, Sahneeis usw. Diese Verlangsamung muss du somit auch beim Essen berücksichtigen, indem du weniger Insulin am Anfang spritzt und den Rest verzögerst, um diese langsamen Kollegen später abzufangen.

Da nie alle Kohlenhydrate eingebremst werden, musst du ein Gefühl entwickeln, wieviel Insulineinheiten du von den gesamten BEs zu Beginn spritzt. Die zusätzlichen FPEs werden durch die kCal berechnet. Hier geht es zur passenden Seite: Wie man Fett-Protein-Einheiten berechnet.

G

Gluconeogenese
gesprochen = GlucoNeoWaswillstDuNochmalsGleichVomGenesen?
Die Gluconeogenese ist eine Neusynthese von D-Glucose aus organischen Nicht-Kohlenhydratvorstufen (Wikipedia). WTF?
Auf Neudeutsch: Fett und Eiweiß = Erneuerbare Energie in Form von Glucose. Bekommst dafür aber nichts vom Staat 🙂

Glucogensynthese
Ist der Aufbau der Speicherform Glykogen mittels Glucose (Traubenzucker). Der Umkehrprozess ist die Glykogenolyse. So! jetzt wisst Ihr´s 🙂

Glucose / Glukose
Umgangssprachlich kennst Du das als Traubenzucker. Der Name Glucose wurde von Jean Baptiste Dumas 1838 geprägt.
Die Glucose ist für unseren gesamten Organismus als Energielieferant überlebenswichtig. Glucose kommt in der Regel immer als Einfach- (Traubenzucker), Mehrfach- (Dreifachzucker), oder Vielfachzucker (Stärke, Glykogen) vor.
Die Regulierung von unserem Glucosegehalt (Blutzucker) wird von unserem berühmten Hormon Insulin und Glucagon geregelt.
Jetzt kommt´s: Bei einem normalsterblichen Nicht-Zuckerjunkie beträgt die verfügbare Menge an Glucose im etwas 5 mMol/L = ca. 90 mg/dl sind. Tataaa! Jetzt weißt Du auch mal, woher der Streber-HbA1c Wert von 5 % kommt.

Glykogen (Leberglykogen)
Wenn alles nach Plan läuft wird der Zucker mittels Insulin in der Leber in Form von Glykogen (Leberglykogen) gepackt. Warum „Form“. Auch hier ist unser Körper einfach superschlau. Die Glucose wird nicht 1:1 in die Leber gestopft, sondern die Leber macht hier die Ansage, dass nur größere Gruppen von „Glucose-Singles“ reingelassen werden. Jetzt kommt Fachchinesisch: Die nennen sich nachher „Vielfachzucker“ oder eben Polysaccharide, weil es eben viele einzelne Glucose-Singles sind, die sich als eine Gruppe zusammentun. Jetzt brauchen wir noch einen Namen für die Gang …. tataaa: Glykogen oder liebevoll die „Glykogang“
Ok, die Gang tummelt sich jetzt zu „Vielen“ in der Leber. Kommt nun ein „Unterzucker“ um die Ecke, so bekommt die Leber über das Hormon Glucagon oder Adrenalin die Info, ein paar Jungs aus der Gang freilassen, um sich um den Unterzucker zu kümmern. Aus dem Glykogen wird somit am Ende wieder eine Glucose, die dem Körper zur Verfügung gestellt wird, um den Blutzucker ansteigen zu lassen.
Glykogen wird auch noch in den Muskeln gespeichert. Die Muskeln nehmen jedoch das Glykogen für sich alleine in Anspruch. Wäre ja auch blöd, wenn du nach einem Unterzucker, schlapp rumhängst, weil sämtlicher Zucker aus den Muskeln genuckelt wurde.

Glykogenolyse
Das zuvor in der Leber gespeicherte Glykogen, wird wieder abgebaut und dient als Ausgleich für fehlende Glucose. Der Auslöser vom Abbau sind die Hormone Glukagon und Adrenalin. Das uns nur zu sehr bekannte Hormon Insulin hemmt die Glykogenolyse.

H

HbA1c – Langzeitzuckerbestimmungswert
Ja, das ist es auch schon. Der HbA1c zeigt uns über einen Zeitraum von bis zu 3 Monaten wieviele Zuckermoleküle sich an unseren Blutfarbstoff Hämoglobin geheftet haben. Dabei heftet sich immer ein Zuckermolekül an ein Hämoglobin. Diese Verbindung nennt man am Ende HbA1c.

K

Ketone

Bei einem Insulinmangel sind die Zellen mit Glucose unterversorgt. Hält dieser Zustand länger an, stellt der Körper auf Fettverbrennung um. Die daraus entstehenden Ketone können die Zellen für die Energiegewinnung nutzen. 

L

Leberglykogen (s. a. Glykogen)

M

Muskelauffülleffekt
Die Muskeln brauchen das in ihnen gespeicherte Glykogen erst einmal selber auf und teilen nichts 🙂 Einmal leer gesaugt, muss der Speicher auch wieder aufgefüllt. Hier kommt das Insulin wieder ins Spiel, damit die Glucose aus unserer Blutbahn mittels der Schleuserbande „GLUT-4 Transporter“ in die Muskelzelle gelangt. Dieser Effekt kann je nach Länge und Intensität von der Sporteinheit sehr lange andauern.

N

Neuropathie – Diabetische Neuropathie
Die Diabetische Neuropathie ist eine Erkrankung des peripheren Nerven, deren Ursache der Diabetes Mellitus OHNE andere Ursachen. 
Die Diabetische Neuropathie kann das sensorische (z.B. Füße) und/oder autonome (z.B. Verdauung) Nervensystem betreffen.

R

rtCGM – Real-Time-CGM
kontinuierliche Glukosemessung in Echtzeit. Hierbei wird nicht der Blutzucker gemessen, wie es sonst der Fall ist, wenn man sich in den Finger piekst, sondern der Gewebezucker. Der Gewebezucker befindet sich „zwischen den Zellen“. Man spricht daher auch vom Zwischenzellraum oder Interstitium 😉

S

Somogyi-Effekt (Rebound-Hypoglykämie)
Schon einmal einen Ball an eine Wand geworfen? Prallt doch ab und kommt normalerweise wieder zu dir zurück, oder? Falls nicht, kannst du entweder nicht werfen oder du hast nen Sandsack genommen. Dieses Zurückprallen nennt man auch Rebound und jetzt bekommen wir auch gleich die Brücke zu unserem geliebten Blutzucker.
Wenn du nachts einen Unterzucker wahrlich verpennst, wacht dennoch dein kompletter Organismus über dich und nimmt das Ruder in die Hand. Während du also noch schläfst, leitet dein Körper eine Gegenregulation ein und gibt über Hormone Befehle an die Organe ab, die nun etwas Gas geben müssen, um deinen Blutzuckerspiegel in den Griff zu bekommen. Durch das Hormon Glucagon wird der Leber mitgeteilt, sie möge doch so nett sein und mal ordentlich Glucose zur Verfügung stellen. Die Hormone Adrenalin und Cortisol treten dem Insulin auf die Füße, damit dessen Wirkung nicht mehr so wirklich dolle ist. Wenn die Maschinerie der „Gegenregulation“ angelaufen ist, beginnt dein Zucker wieder zu steigen und dass nicht zu knapp. Das sind die klassischen Überzuckerungen am Morgen. Dummerweise bekommst du doppelt eins auf die Nase. Am Morgen kommt noch das klassische Dawn-Phänomen dazu. Wenn dieses nicht sauber von deinem Basalinsulin abgefangen wird … Prost Mahlzeit.
Wichtig: Finden bei dir solche Überzuckerungen am Morgen statt, musst zwingend prüfen, ob deine Basalrate in der Pumpe richtig eingestellt ist (s. Basalratentest) oder ob du als PEN-Nutzer noch das richtige Verzögerungsinsulin hast oder ob vielleicht nicht ein anderes Präparat in Frage kommen könnte.
Achso, „Somogyi“ ist keine Abkürzung, sondern der Entdecker. Michael Somogyi (1883 – 1971), ein aus Ungarn stammender und später in der USA lebender Biochemiker, hat diesen Effekt als erstes beschrieben.

T

TBR – Temporäre Basal Rate
Unter der Temporären Basal Rate versteht man die zeitliche Senkung oder Erhöhung der Insulinmenge in Prozent, die in der Basalrate eingestellt ist. Die Temporäre Basalrate lässt sich nur in einer Insulinpumpe (mit oder ohne Schlauch) einstellen. Die Prozente lassen sich in der Pumpe nicht ins unendliche einstellen, sondern hören bei 200% auf (z.B. bei der DANA RS). Die maximale Laufzeit sind 24h.
Die TBR kann z.B. im Sport eingesetzt werden, um 2h vorher das Basalinsulin zu reduzieren, damit der Blutzucker anfängt zu steigen. Natürlich kann auch über die gesamte Sporteinheit das Basal temporär niedrig gehalten werden. Anders sieht es bei einer Grippe aus. Hier brauchst Du hin und wieder mehr Basalinsulin und das über wirklich mehrere Stunden. Somit sparst Du Dir das ständige Nachspritzen.
In Closed-Loop-Systemen sieht das wiederum anders aus. Hier kann je nach Einstellung das externe System die Basalrate viel höher fahren als 200%. Da das Closed-Loop-System nicht offiziell erlaubt ist, gehe ich auch nicht weiter auf dieses Thema ein.
Es macht also durchaus Sinn in gewissen Lebenssituationen mit der Temporären Basalrate zu spielen, um nicht immer nachspritzen zu müssen oder immer wieder Kohlenhydrate zu laden.

TIR – Time In Range – Die Zeit im Zielbereich
Vor den FGM/CGM gab es nur die Möglichkeit blutig zu messen. Dadurch hatten wir immer nur einzelne Wert zu bestimmten Zeiten. Meist alle 2 Stunden, wenn es gut lief. Wir konnten also nicht feststellen, wie lange sich unser Blutzucker in unserem definierten Zielbereich aufhält. Vor allem nicht in der Nacht. Das hat sich durch die kontinuierliche Messung Dank FGM/CGM geändert. Durch diese kontinuierliche Messung (i.d.R. alle 5 Minuten) bekommen wir ein „Bild“, wie lange sich unser Blutzucker im Zielbereich aufhält. Diese Zeit im Zielbereich nennt man in der Fachsprache Time In Range.

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