InterviewPodcastWissenschaft

308 – Selbstwahrnehmung bei der Nutzung von DiaTechnik

Technik ist nicht alles oder ist alles nichts ohne Technik? Beim Diabetes gibt es oft getrennte Lager. Die einen mögen gerne so viel wie möglich an Technik, um den elektronischen Helferlein die Arbeit zu überlassen und die anderen wiederum, möchten nicht abhängig von einer Batterie sein.

Wie wir uns wiederum wahrnehmen, wenn einmal die Technik weg ist, darüber habe ich mich mit Rita Vallentin gesprochen.

Was für eine Type bis Du? Eher nackt ohne Technik, ein diabetischer Cyborg oder etwas Normales dazwischen?

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Selbstvorstellung von Rita Vallentin

Ich bin Sprach- und Sozialwissenschaftlerin und habe mich lange mit dem Zusammenhang zwischen Sprache und Zugehörigkeit beschäftigt. Dafür habe ich vor allem in Guatemala und Brasilien geforscht. Seit 13 Jahren habe ich einen Typ-1 Diabetes — ich bin also gewissermaßen eine Diabetes „Spätzünderin“. Der Diabetes hat mich nicht von meinen Forschungsreisen abgehalten, sondern musste immer mit.



2014 ging es von der ICT zur Patchpumpe, 2022 bin ich von der Patchpumpe zu einer Katheterpumpe mit hybridem Loop umgestiegen. Bei beiden Umstellungen konnte ich starke Veränderungen in meiner eigenen Körperwahrnehmung feststellen und fragte mich, wie es anderen Menschen mit Typ-1 Diabetes damit geht.
Aus dieser Neugierde ergab sich mein jüngstes Forschungsprojekt. Hier geht es um posthumanistischen Fragestellungen, insbesondere um Beziehungen zwischen Menschen und Maschinen im Diabetesmanagement. Dabei stehen persönliche Wahrnehmungen von Menschen mit Diabetes aus ihrem Alltag mit den Geräten, Erfahrungen, die sie mit der Technik im täglichen Umgang machen und subjektive Körperwahrnehmungen im Fokus.
Auch Fragen von Vertrauen in die Technik spielen hier eine große Rolle. Wie nehmen Typ-1er den immer größer werdenden Einfluss der Technik war? Wie werden eigenständige Eingriffe der Pumpen empfunden und wie verschiebt sich die Rolle des „Faktor Mensch“ im Diabetesmanagement?
Diesen Themen gehe ich mit meiner Interviewstudie auf den Grund.

Was ist Dein aktuelles Lieblingslied, dass Du x-mal hören könntest?
YouTube: Enter Shikari – https://www.youtube.com/watch?v=9iKCELeoFGM

Hast Du ein Lebensmotto, Mantra, Einstellung, die Dich täglich inspiriert?
Atmen.

Hast Du ein Morgenritual wie z.B. Kalt duschen, Liegestützen, Yoga oder ähnliches?
Brotdosen für die Kinder fertig machen.

Was ist Deine Lieblings-App/Tool oder Internet-Ressource z.B. auch zur Dokumentation Deiner BZ-Werte? (www, Tool, Software, App,…)? Was hat für Dich einen großen Mehrwert im Alltag?
Der hybride Loop hat vieles (vor allem die Nächte!) einfacher gemacht. Mehr als das obligatorische Auslesen über Glooko vor dem Ärztinnenbesuch passiert aber technisch bei mir nicht.


Show Notes

FreeStyle Libre 3 Lesegerät ist ab sofort verfügbar
https://www.freestylelibre.de/produkte/freestyle-libre-3-lesegeraet.html

www.freestylelibre.de

Erwähnte Seiten, Blogs etc.

https://t1day.de/ in Berlin – für mich schon Pflichtprogramm. Tolles Event.

Was liest Du, hast Du gelesen bzw. gehört (Hörbuch) und was kannst Du empfehlen?
Buchempfehlung
Donna Haraway’s A Cyborg Manifesto: Science, Technology, and Socialist-Feminism in the Late Twentieth Centery (Macat Library) von Donna Haraway

Vallentin, Rita (2019): Language and Belonging. Local Categories and Practices in a Guatemalan Highland Community. Berlin: Peter Lang.
Open Source unter https://www.peterlang.com/document/1068738
oder als Buch bei Aamazon
Language and Belonging: Local Categories and Practices in a Guatemalan Highland Community (Sprachliche Konstruktion sozialer Grenzen: Identitäten und … Boundaries: Identities and Belonging, Band 4) 

Kontaktdaten

Dr. Rita Vallentin
vallentin@europa-uni.de
https://www.kuwi.europa-uni.de/de/lehrstuhl/Funktionsstellen/Vallentin/index.html

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