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148 – Gewebezucker vs Blutzucker – der Unterschied ist wie Kotzen in der Achterbahn

Gewebezucker ist nicht gleich Blutzucker und die Ergebnisse vom Blutzucker sind nicht gleich denen vom Gewebezucker! Lustig. Bald wird es so sein, dass wir die jüngeren Zuckerjunkies fragen, ob sie schon einmal den Blutzucker gemessen haben und wir als Antwort bekommen: Was für Blutzucker messen? Fühlt man sich hier auch gleich älter?


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Gewebezucker ist chronisch unpünktlich – er darf das. Du nicht!

In dem Wort Gewebezucker steckt schon alles drin, was die Sache erklärt, warum der Gewebezucker nicht der schnellste im Club ist. Der Zucker muss ins Gewebe, bevor wir den Gewebezucker messen können. Und wie kommt der dorthin? Richtig, über das das Blut. Wo ist er also zuerst drin? Jepp, im Blut.

Stimmt der Blutzucker und Gewebezucker nie überein?

Doch doch, wenn Dein Zuckerspiegel konstant ist, so stimmen auch beide Messwerte ganz gut überein. Wenn Du jedoch anfängst zu futtern oder Sport treibst, so kommt Dein Körper, Blut, Hormone etc. in Wallung und es kann dadurch eine Verzögerung von locker 5 – 15 Minuten kommen. Vielleicht sogar länger. Ich persönlich habe meine Erfahrungen mit den 15 Minuten. Länger kenne ich persönlich diesen Unterschied nicht.

Gewebezucker ist quasi das „Pippi“ von den Kapillaren. Na Prost Mahlzeit.

Über die Kapillaren (kleinste Gefässe gelangt letztendlich die Glucose vom Blut in das Gewebe (Zwischenzellraum, auch Extrazellularraum genannt) . Das ist quasi das Fegefeuer für unsere Glucose, bevor es in die Zellen aufgenommen wird.

Wer misst denn jetzt hier was?

Du hast bestimmt schon von den komischen „Dingern“ am Arm gehört! Die einen gehören zu den FGM, CGM oder rtCGM. Am Ende messen alle 3 Systeme den Gewebezucker. Würden die Sensoren den Blutzucker messen wollen, müssten wir diese in ein Blutgefäß verfrachten – gaaanz weit entfernt von einer Infusion wie im Krankenhaus. Das wollen wir aber nicht … daher liegt ein feiner „Sensor-Messfaden“ im Unterhautfettgewebe. Ja, das hat jeder.

Wenn´s ernst wird musst Du bluten!

Denke bitte immer daran, dass Du mir brav blutig misst, wenn Du …

  • Deinem CGM oder FGM nicht traust,
  • unklare hohe Werte hast
  • unklare niedrige Werte hast
  • Du es wirklich mal schnell und sicher wissen willst

Blutzucker messen ist daher immer noch die schnellste und sicherste Methode, um Licht ins Dunkle zu bringen. Wenn es jetzt nur nicht so nervig wäre ständig die Fingerchen sauber zu halten bzw. die Hände vorher zu waschen, wäre es auch halb so wild.

ABER – Eine Blutzuckermessung ist gegenüber der kontinuierlichen Messung vom Gewebezucker nur eine Momentaufnahme. Mittels unserem schlauen Gewebemessverfahren bekommen über mehrere Stunden den Verlauf von unserem Gewebezucker präsentiert.

FAZIT

Ein FGM, CGM oder rtCGM spiegeln nicht zu 100% den gleichen Blutzuckerwert, sondern eben zeitverzögert den Glucosewert aus dem Zwischenzellraum. Die Trendpfeile sind daher auch mit Vorsicht zu genießen. Es ist eben nur ein Trend!

Ich persönlich feier meinen Gewebezucker und habe gelernt mit den Trendpfeilen zu leben.

Achja. Ganz wichtig:
Vergesse nie vor Deinem DMP (Disease Management Programm) Termin zu überprüfen, ob Du auch noch Blutzuckersticks vorrätig hast.
Auch wenn ich nicht wirklich viel blutige messe, ich will immer ein zwei Packungen zu Hause haben.

Was hat Kotzen mit dem Blutzucker und Gewebezucker zu tun?

Wenn wir mit der Achterbahn immer brav geradeaus fahren ist noch alles im Lot und wir sehen auch von hinten was vorne so los ist. Wenn es jedoch bergauf geht und der Gipfel vom Anstieg erreicht ist, sieht der Vordermann logischerweise ganz genau, was gleich abgeht. Der Hintermann jedoch nicht. Er kann also nur erahnen, was gleich passieren wird. Geht die Achterbahn so richtig ab, hat es der Vordermann mit freier Sicht daher immer die beste Position. Er kann sich auf alle Situation einstellen. Der Hintermann wiederum in völliger Abhängigkeit.
So ist es eben auch mit dem Blutzucker. Der sitzt bei uns immer ganz vorne in der ersten Reihe und der Gewebezucker hinkt hinterher, wenn es mal richtig abgeht. Nur gut, dass der Vordermann nicht gerade kotzt.


** Danke für´s Zuhören **

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Sascha Schworm - Gründer und Betreiber vom Podcast Zuckerjunkies

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