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Interview mit Ewald Kliegel – Heilpraktiker und Autor von Organwesen

… jetzt bin ich dankbar für diese Erfahrung, die durch die Hölle führte.

Ich habe Ewald Kliegel durch meinen Podcast „Zuckerjunkies“ kennengelernt. Wer meinen Blog verfolgt weiss ja, dass ich dieses Buch bei meinen Eltern entdeckt habe (Blogartikel: Buchvorstellung Organwesen) weil ich durch einen Zufall bei meiner Mutter das Buch „Organwesen“ gesehen habe … .

Mich hat dieses Buch so fasziniert, dass ich mich auf die Suche nach Ewald Kliegel gemacht habe und war total aus dem Häuschen, dass er sich wirklich die Zeit genommen hat und mir einen Einblick in seine Welt gegeben hat. Wahnsinn, was Ewald hier aufgefahren hat.

Für alle, die nicht in den Genuss von Podcasts kommen können, habe ich hier von Ewald eine Zusammenfassung meiner Fragen erhalten. Wer den Podcast hören und nicht lesen möchte, kann dies hier auf meiner Podcast Seite machen oder Du kannst Dir den Podcast Zuckerjunkies bei iTunes und/oder Player FM abonnieren und alles gemütlich und entspannt über Deine Handy App anhören.

Los geht´s mit dem Interview: Organwesen – Die Weisheit deines Körpers mit Ewald Kliegel

Warum hast Du diesen Weg in Deinem Berufsleben gewählt und was begeistert Dich daran?

Danke für diese Frage, denn die bekomme ich immer wieder einmal zu hören, meistens in der Form: Wenn du nochmal von vorne beginnen könntest, was würdest du anders machen? Genau das Gleiche wieder war schon immer meine Antwort, auch wenn dabei einige Abgründe zu durchqueren waren.
Im Grunde bin ich ein Minimalist, der versucht herauszufinden was das Leben für mich bereit hält. Dabei hat sich seit dem Ende der Schulzeit „Heilen & Lehren“ als Grundthema herauskristallisiert. Immer wenn ich etwas anderes machen wollte bin ich gescheitert. Nach der Ausbildung zum med. Masseur wanderte ich durch viele Institutionen, Kurmittelhäuser, Rehakliniken, Physiotherapie- und Massagepraxen in Sylt, München, am Tegernsee und in der Schweiz. Dann wurde ich vor 35 Jahren Heilpraktiker und seit knapp 30 Jahren stehe ich an der Fortbildungsfront als Dozent für angehende Heilpraktiker. Zwischendrin wollte ich eine Klinik am Kap der Guten Hoffnung aufbauen, bin aber nach zwei Jahren gescheitert und am Ende bin ich wieder in Stuttgart gelandet. Es ist die Vielfalt an Möglichkeiten und die Faszination des Mensch-Seins mit Körper, Geist und Seele. Diese Faszination hat im Laufe sogar zugenommen.
Ein Grund dafür sind die Forschungen zur Kommunikation in unserem Körper. Einfach die nackten Zahlen sprechen für sich: In unserem Körper erledigen etwa 50 Billionen Zellen ihre Aufgaben. Davon werden in jeder Sekunde unseres Lebens etwa 10 Millionen vollkommen ersetzt und in der gleichen Sekunde finden in jeder Zelle unseres Körpers etwa 100.000 biochemische Reaktionen statt. So war es eine Frage wie wir unsere Organe ansprechen – im wahrsten Sinne des Wortes. Genau hier wird es spannend, denn unser üblicher Ansatz ist inzwischen der einer Reparaturwerkstatt. Der ist sicher für viele gesundheitlichen Probleme richtig. Parallel sollten wir jedoch genauso die grandiosen Leistungen unseres Körpers würdigen, eines Körper der uns 80 Jahre und mehr durchs Leben trägt und uns erlaubt Erfahrungen zu machen. Aus diesem Blickwinkel entstand mein Buch „ORGANWESEN“ das Du bei Deiner Mutter gesehen hast.

Als Typ 1 Diabetiker habe ich mir gleich das Thema „Bauchspeicheldrüse“ durchgelesen, welche Du als Füllhorn bezeichnet hast. Die Erklärung und auch alle anderen sind unglaublich schön und beeindruckend geschrieben. Wie bist Du auf die Idee gekommen, solch ein „Wunderwerk“ zu schreiben?

Danke für die Blumen, aber Wunderwerk ist etwas übertrieben. Die Auseinandersetzung mit den Organen in einem ganzheitlichen Sinne beinhaltet die medizinischen Grundlagen, wie Aufbau, Funktionen sowie Krankheiten der Organe und ebenso die Betrachtung aus der Traditionellen Chinesischen Medizin, der Traditionellen Europäischen Naturheilkunde, den psychosomatischen Aspekten und auch aus einer spirituellen Sicht. All das habe ich versucht in einer möglichst poetischen Form darzustellen. Ein Leitfaden war dabei auch das Zitat von Pater Willigis Jäger den ich 1994 in Südafrika kennen gelernt hatte: „Wir sind nicht Menschen, die spirituelle Erfahrungen machen, sondern spirituelle Wesen, die menschliche Erfahrungen machen.“ Dies passte genau in die Schlussfolgerungen die wir von den Quantenphysikern und den zeitlosen Erkenntnissen aus alten Überlieferungen kennen. Als sich dann auch noch Anne Heng bereit erklärte meine Texte in Bilder umzusetzen war ich mehr als zufrieden.
Es ging mir darum unseren Organen eine Stimme zu geben, damit sie uns von ihren großartigen Leistungen erzählen können die sie für uns 24 Stunden täglich vollbringen. Daher auch die Ansprache der Organe, die in einer „Ich“ Form erzählen. Bei all ihren Funktionen hätte jedes Organ ein ganzes Buch füllen können, aber dann kann es keiner mehr lesen. So habe ich es auf jeweils eine Seite beschränkt. Es war ein Ringen um Worte und Sätze. So lange eine Aussage nicht stimmig war fühlte ich mich unwohl. Erst als das Organ in mir einverstanden war breitete sich in mir eine Zufriedenheit aus.

Wir zwei haben uns vorher schon einmal unterhalten und auch darüber, dass Du in der Welt herumkommst und sehr viele Seminar gibst. Welche Seminar sind das?

Der Hauptteil meiner Seminare hat die Reflexzonen zum Thema mit denen ich mich seit etwa 40 Jahren beschäftige und eine eigene Formensprache entwickelt habe. Dabei beschränke ich mich nicht nur auf die Füße, die fast jeder kennt. Weitergehend betrachte ich die Reflexzonen als unsere Landkarten der Gesundheit auf unserer Körperoberfläche. Davon sind bereits mehr als 40 bekannt, neben den Füßen an den Händen, am Rücken, am Schädel, an den Ohren oder am Unterschenkel. Kurz gesagt, wo die Behandlungen an den Füßen aufhören fängt es erst richtig an interessant zu werden. Dann wird jede Behandlung ein Detektivspiel, um die Zusammenhänge von Problemen zu ergründen und Lösungen zu finden.
Diese Seminare sind in Deutschland bei den Paracelsus Heilpraktiker Schulen und ansonsten bin ich damit in der Schweiz, in Frankreich, in Südafrika, in China unterwegs und ein Seminar in Nordirland ist im Herbst geplant. Jetzt im Januar ist ein weiteres Buch von mir in USA erschienen. Mal schauen, was sich daraus dort noch ergibt. Parallel dazu bin ich dabei ein Seminar zu den Organen zu konzipieren.
Hier ergeben sich auch für Dich als Diabetiker Möglichkeiten. In den Jahren habe ich immer wieder festgestellt, dass sich die Ansprechbarkeit der Zellen für Insulin durch Reflexzonenbehandlungen verbessert. Daher sollten insulinpflichtige Diabetiker am Tag der Behandlung und am Folgetag einmal mehr ihren Blutzuckerspiegel messen, um Unterzuckerkrisen zu vermeiden. Leider gibt es nur Studien zur diabetischen Neuropathie – die jedoch mit durchaus positiven Ergebnissen – und keine, die auf den HBA1c abzielen. Hier ist noch ein enormer wissenschaftlicher Nachholbedarf. Aus den Erfahrungen ist jedoch auf alle Fälle ein positiver Effekt durch Reflexzonen zu erwarten.

Diese Frage geht jetzt etwas steil und Du musst Sie auch nicht beantworten, wenn Du das nicht möchtest. Ich werde immer wieder mal bemitleidet, dass ich Diabetes habe. Irgendwann ging mir das ziemlich auf den Keks und somit habe ich mir einmal selber die Frage gestellt:
Welche andere chronische Krankheit – Begleiterscheinung 😉 –  würde ich mir anstelle vom Diabetes wünschen? Was wäre hier Deine Antwort?

Bei dieser Frage bin ich erst einmal zusammen gezuckt, denn wer möchte schon eine Krankheit? Hier sind wir wieder bei unseren Grundannahmen von Gesundheit und Krankheit. Die Kriterien der WHO für Gesundheit sind für viele zu umfänglich. Hier habe ich eine schöne Definition von Gesundheit beim Philosophen H.-G. Gadamer gelesen, der meinte: „Gesundheit ist das wohlige Schweigen der Organe“. Andere Kulturkreise definieren Gesundheit und Krankheit völlig anders. Im Regelfall ist es eine Störung der inneren Harmonie. Dabei ist es gleich, ob wir die Traditionelle Chinesische Medizin nehmen oder die Biophotonenforschung nach Fritz-Albert Popp. Um auf die Frage klar zu antworten: Jede Krankheit ist eine Störung der inneren Harmonie und wenn wir morgens aufstehen beginnt ein Ringen um diese Harmonie. Manchmal gelingt es uns besser und manchmal nicht so gut, manchmal sind wir uns dessen bewusst, meistens nicht. Als ich am Kap der Guten Hoffnung pleite ging war ich in meiner Depression völlig außerhalb der Harmonie und damit sehr krank. Ich wünsche mir sicher nicht noch einmal eine solche Depression, denn die ist potentiell tödlich, zumal ich mir schon den Strick und den Balken für mein Ende ausgesucht hatte. Irgendwie habe ich es wieder geschafft und jetzt bin ich dankbar für diese Erfahrung, die durch die Hölle führte. Inzwischen weiß ich, dass dieser Prozess aus den Tiefen heraus ein Meilenstein für mein Verständnis von Körper und Seele war, der mir jenseits der Anatomie den Kontakt zu meinen Organen ermöglichte.

Wenn ich schon einen Profi im Interview habe, würde mich interessieren, was Du für persönliche Rituale und Glaubenssätze hast, um Dich immer wieder selber mental neu auszurichten?

Jenseits von religiösen Vorstellungen ist der Satz von Willigis Jäger „Wir sind nicht Menschen, die spirituelle Erfahrungen machen, sondern spirituelle Wesen, die menschliche Erfahrungen machen“ eine Orientierung, dass wir leben um Erfahrungen zu machen. Diese können wunderbar und ebenso grausam sein, aber es bleiben Erfahrungen. Damit berühren wir zwangsläufig die Frage, wozu wir hier auf diesem Planeten unsere Jahre verbringen. Dies entzieht sich unserem Verstand. Doch egal, ob Buddhismus oder Christentum, die Grundaussage ist überall möglichst achtsam mit uns selbst und unserer Umwelt umzugehen und vielleicht manchmal auch Wege zu gehen die völlig ungewöhnlich sind.

Die Frage möchte ich für alle stellen, die mehr über das Thema Selbstbewusstsein, Glaubenssätze oder auch generell die Einstellung zum eigenen Leben wissen möchten. Was kannst Du uns hier an Buchtipps oder auch gerne Hörbücher mitgeben?

Ein Buch, das ich immer wieder gerne in die Hand nehme ist das von Willigis Jäger: „Die Welle ist das Meer“, ein Taschenbuch vom Herder Verlag mit Tiefgang, das ZEN und christliche Mystik verbindet.
und ein anderes Buch ist das Goldmann Taschenbuch von Lynne McTaggart: „Das Nullpunkt-Feld“, in dem Physiker, Biologen, Neurowissenschaftler und Bewusstseinsforscher zu Wort kommen und mit dem ich mein Denken neu sortieren konnte.

Welchen „letzten Tipp“ möchtest Du unseren Hörern mit auf dem Weg geben?

Wenn es um den Körper und die Organe geht – immer in Richtung Gesundheit denken. Heilung oder Linderung erfolgt nicht durch gedankliches Verharren in den Problemen. Schau dir an was das Organ macht, was es für dein Leben hier auf diesem Planten beiträgt und orientiere dich an diesem Gedanken.

Bitte teile uns noch eine Website mit, wo wir weitere Infos über Dich und/oder Deine Firma finden können.

Meine Web ist www.reflex-zonen.de und ich bin für Fragen gerne unter contact@reflex-zonen.de erreichbar. Manchmal dauert eine Antwort ein paar Tage länger, eben weil ich in China oder sonst wo bin und ein Seminar halte. Für Behandlungsanfragen in meiner Heilpraktikerpraxis gilt die Email contact@ewald-kliegel.de
Wenn ihr wissen wollt was für ein Typ Mensch ihr seid (bitte nicht zu ernst nehmen) könnt ihr andere Seite von mir aufrufen www.numeroskop.de und ein Numeroskop erstellen (kostenlos, einfach Geburtsdatum eingeben und los geht’s). Viel Spaß dabei!

Ewald, vielen vielen Dank für Deine Zeit und auch ein riesiges Dankeschön für diese Zusammenfassung

***
Vielen Dank für´s Lesen

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